
Weltfahrradtag
Einführung - EIN BISSCHEN THEORIE FÜR DEN LEHRER
Der Weltfahrradtag wird seit 2018 gefeiert. Die Vereinten Nationen haben diesen Tag ins Leben gerufen, um die Einfachheit und Zugänglichkeit dieses Verkehrsmittels sowie seine positiven Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit hervorzuheben. Die Initiative soll in erster Linie die Mitgliedsstaaten und andere Akteure mobilisieren, das Fahrrad in internationale, regionale, nationale und lokale Entwicklungsprogramme einzubeziehen. Die Aufmerksamkeit für die Sicherheit im Straßenverkehr und die Schaffung einer geeigneten Infrastruktur wird besonders gefördert.
Fangen wir dort an, wo wir leben. Zumal die Radfahrer ursprünglich nur in Stadtparks ihrer Leidenschaft nachgingen. Ein positives Beispiel dafür, wie eine gute Radverkehrspolitik die Lebensqualität in einer Stadt beeinflussen kann, ist Groningen in den Niederlanden. Bereits 1970 begannen die Behörden mit Maßnahmen, um das Stadtzentrum vom Autoverkehr zu "befreien". Nach mehreren Jahrzehnten der Veränderungen wird in dieser Stadt mit rund 200 000 Einwohnern etwa die Hälfte der täglichen Fahrten mit dem Fahrrad zurückgelegt. Möglich ist dies durch die Einrichtung einer Reihe von Straßen im Zentrum, auf denen nur der Rad- und Fußgängerverkehr erlaubt ist, sowie durch Radfahrstreifen und Gegenverkehr auf der Fahrbahn. Außerhalb des Stadtzentrums gibt es breite Zwei-Wege-Radwege, Fahrradtunnel wurden unter den Kreuzungen gebaut und spezielle Fußgänger- und Fahrradbrücken über die Grachten errichtet. In der Nähe des Bahnhofs wurde ein riesiger Parkplatz für 10.000 Fahrräder eingerichtet. Fahrräder können sogar zum Transport größeren Einkäufe aus einem Supermarkt am Rande der Stadt verwendet werden. Dieser Markt bietet Fahrradanhänger zum Verleih an. Die Umgehungsstraße wird vor allem für Autos genutzt. Im aktuellen Ranking 2021/22 wurden die fahrradfreundlichsten Städte ermittelt: Kopenhagen - in der dänischen Hauptstadt gibt es mehr Fahrräder als Autos - Amsterdam und Utrecht. Wenn die Innenstädte von Autos befreit werden, werden diese weniger durch Abgase belastet und sind leiser.
Weiter geht's... Radfahren passt gut zum Tourismus und zur Freizeitgestaltung. Die Entwicklung des Radtourismus und der Erholung begann Ende des 19. Jahrhunderts. Die ersten Radfahrvereine organisierten zunächst Ausflüge zu Picknicks außerhalb der Stadt. Dann bildeten sich Gruppen, die nicht nur so weit, sondern auch so schnell wie möglich fahren wollten - es wurden Rennen organisiert. Die Fortbewegung über weite Strecken war mit einer Reihe von Herausforderungen verbunden: Die Fahrräder waren anfangs schwer, wogen etwa 50 kg und waren sehr teuer. Frauen waren von der Nutzung von Fahrrädern praktisch ausgeschlossen. Dann musste man für den Besitz eines Fahrrads Steuern zahlen und in der Zwischenkriegszeit musste man oft eine Kaution hinterlegen, um die Landesgrenzen zu überschreiten. Außerdem fehlte es an detailliertem Kartenmaterial und einem gut ausgebauten Hotel- und Gaststättennetz. Interessant ist, dass die ersten Gaststätten von Korrespondenten des bekannten Fahrradreifenherstellers Michelin bewertet wurden. Sie besuchten ausgewählte Punkte und markierten auf einer Karte die vorhandenen Service-, Beherbergungs- und Verpflegungseinrichtungen und so entstanden die ersten geografischen Atlanten zur Unterstützung der Planung von Radreisen. Heutzutage ist das Reisen auf zwei Rädern viel einfacher. Bei der Planung Ihrer Route können Sie Apps und Navigationsgeräte nutzen (z. B. Mapy.cz, Garmin Connect, Strava, Komoot) oder markierten Radwegen folgen. Die längste ausgeschilderte touristische Radroute in Polen ist die Green Velo Eastern Cycling Route und ist etwa 2.000 km lang. In Deutschland ist die längste Strecke die Tour de Brandenburg mit 1.111 km. Die Niederlande haben das dichteste Netz an gut ausgeschilderten Radwegen, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Städte.
Die Auswirkungen des Radfahrens auf unsere Gesundheit sind trotz zahlreicher moderner Annehmlichkeiten ausnahmslos gut. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sterben jedes Jahr weltweit 3,2 Millionen Menschen an den Folgen von Bewegungsmangel. Er verursacht Herzkrankheiten, Diabetes, Dickdarm- und Brustkrebs. Dabei senkt körperliche Aktivität, selbst in sehr bescheidenem Maße, das Gesamtrisiko eines vorzeitigen Todes um 10 Prozent. Radfahren ist in vielerlei Hinsicht unschlagbar. Der Pulsschlag erhöht sich, Knochen und Muskeln werden gestärkt, die Gelenke nicht übermäßig belastet, der Cholesterinspiegel wird gesenkt und die Stimmung verbessert.
Es ist also unbestreitbar, dass Radfahren dazu beiträgt, fit zu bleiben. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt außerdem, dass jedes Jahr etwa 3,7 Millionen Menschen an den Folgen der Luftverschmutzung sterben. Die Emissionen des Straßenverkehrs sind für etwa 40 % der Todesfälle durch Luftverschmutzung verantwortlich. Mit der Wahl des Fahrrads als Verkehrsmittel tragen wir zum guten Zustand der Umwelt bei.
Es ist erwähnenswert, dass sich das Radfahren manchmal auch finanziell auszahlt. Zunächst einmal spart man Treibstoff. In einigen Ländern wird die Fahrt zur Arbeit mit dem Fahrrad außerdem mit zusätzlichem Geld belohnt. So haben die belgischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände eine Vereinbarung geschlossen, nach der Arbeitnehmer privater Unternehmen ab Mai 2023 eine so genannte "Fahrradzulage" beantragen können, d. h. eine Entschädigung von 27 Cent für jeden mit dem Fahrrad zurückgelegten Kilometer. Die Höhe der Entschädigung soll auf 40 km pro Tag begrenzt sein.
Hat die Verbreitung der Fahrradkultur aber auch Nachteile? Theoretisch nicht. Wenn wir uns an die Regeln halten. Wir fahren unter der Aufsicht eines Erwachsenen (bis zum Alter von 10 Jahren) und sind gut ausgerüstet, d. h. minimal:
- vorn: Scheinwerfer und Rückstrahler (weiß)
- hinten: Großflächenrückstrahler und Rücklicht (rot)
- Dynamo oder Batterielicht
- 2 Rückstrahler je Pedal (gelb)
- je Laufrad 2 gelbe Speichenrückstrahler („Katzenaugen”) oder reflektierendes Material (weiß) an Speiche, Felge oder Reifen
- 2 unabhängig voneinander wirkende Bremsen
- eine helltönende Klingel
- In Deutschland gibt es keine Pflicht zum Tragen eines Fahrradhelmes – auch nicht für Kinder! Dennoch ist es ratsam und empfehlenswert!
- Auch an ein Sicherheitsschloss sollte man denken! Diebe gibt es überall 😊!
Weitere Informationen finden Sie auch hier:
https://www.adac.de/reise-freizeit/reiseplanung/inspirationen/deutschland/radwanderwege-deutschland/
https://www.schoene-radwege.de/bundeslaender/sachsen/
https://www.wwf-junior.de/familienzeit/fahrrad-fahren
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