
Ein Tag ohne Plastikverpackungen
Kunststoff ist mit Abstand eine der größten Erfindungen des 20. Jahrhunderts. Es ist billig, es ist haltbar, es ist vielseitig einsetzbar. Trotz ihrer vielen Vorteile ist sie zu einer der größten Bedrohungen für unseren Planeten und für uns geworden. Hauptziel des Plastic Free Day ist es, das Bewusstsein für die zunehmenden Umweltschäden zu schärfen, die durch die Verwendung dieses biologisch nicht abbaubaren Produkts entstehen.
Die Zahl der Kunststoffverpackungen nimmt weiter zu, wobei die Zersetzungszeit zwischen 100 und 1.000 Jahren liegt. Eine Plastiktüte dient uns durchschnittlich 20 Minuten lang und zersetzt sich im Durchschnitt etwa 400 Jahre lang. Ganz zu schweigen von der Folie, die zum Verpacken der Produkte verwendet wird und die sofort im Müll landet.
Kunststoff ist aus mehreren Gründen umweltschädlich. Erstens vergiftet schon die Herstellung dieses Kunststoffs die Umwelt. Kunststoff wird aus Erdöl hergestellt. Bei seiner Gewinnung und Verarbeitung werden giftige Chemikalien freigesetzt, die Luft, Wasser und Boden verschmutzen. Sie sind auch für den Menschen schädlich.
Zweitens ist Kunststoff nicht biologisch abbaubar, was bedeutet, dass keine lebenden Organismen am Zersetzungsprozess beteiligt sind. Er zersetzt sich spontan, ein Prozess, der Hunderte von Jahren dauert. Wenn sich Kunststoff zersetzt, werden schädliche Giftstoffe freigesetzt. Kleinste Plastikteile gelangen durch Essen, Trinken und Atmen in lebende Organismen. Die Schlussfolgerung ist, dass Plastik buchstäblich überall ist.
Was wir mit eigenen Augen sehen können, sind Plastikverpackungen und Folienstücke, die überall im Gebrauch sind und teilweise auch in der Natur herumliegen. Leider wird nur noch ein kleiner Teil der Kunststoffe recycelt, d.h. wiederverwendet. Von 1950 bis 2017 wurden weltweit 8,3 Milliarden Tonnen Kunststoff produziert. Davon wurden sogar 6,3 Milliarden Tonnen zu Abfall. Etwa 79 % der gebrauchten Kunststoffe werden nicht recycelt, sondern landen in vielen Lädern auf Mülldeponien und in der Umwelt, auch in den Ozeanen. Derzeit treiben rund 150 Millionen Tonnen Plastik in den Gewässern der Welt und jedes Jahr landen weitere 13 Millionen Tonnen dort. Ein erschreckender Anblick ist eine Müllinsel mitten im Pazifischen Ozean mit einer Fläche von 1,6 Millionen km², also fünfmal so groß wie Polen und 4,5mal so groß wie Deutschland.
Die Bequemlichkeit, die Plastik im Alltag bietet, führt dazu, dass wir es weiterhin im Übermaß verwenden. Viele Länder versuchen, die Menge an Plastik im täglichen Gebrauch von oben nach unten zu regulieren. In einigen Ländern und Regionen, wie z. B. Australien, Frankreich, Südafrika, Alaska und Bangladesch, wurde ein vollständiges Verbot von Plastiktüten eingeführt. Viele Länder erheben Gebühren für die Verwendung von Plastiktüten. So wurde beispielsweise in der Slowakei und in Irland eine Steuer auf die Verwendung von Plastiktüten eingeführt. Im Vereinigten Königreich bieten einige Geschäfte einen Rabatt oder einen Bonus für die Verwendung von wiederverwendbaren Taschen an. Seit einigen Jahren müssen Kunden in Deutschland in Geschäften für Plastik-Tragetüten bezahlen. Auch Einweg-Geschirr (z.B. Trinkhalme, Becher, Teller...) ist verboten. Auch in der Gastronomie erfolgt ein Umdenken – zunehmend wird Mehrweg-Geschirr angeboten. Jedoch ist das System noch nicht gänzlich ausgereift und es besteht noch viel Handlungsbedarf. Aber ein Anfang ist getan!!
Ein totales Verbot von Plastiktüten gibt es in Polen nicht.
Wir können aber alle den Gebrauch bewusst einschränken. Ebenso wie die Verwendung von anderen Plastikartikeln. Wenn wir wissen, wie groß das Problem des allgegenwärtigen Plastiks in unserem Leben ist, können wir die Menge auf ein Minimum reduzieren. Hier sind einige Ideen für Veränderungen, die jeder in seinem Leben vornehmen kann:
- anstelle einer Plastiktüte eine Papier- oder Stofftasche nutzen,
- zum Einwickeln eines Sandwiches statt Frischhaltefolie besser ein Wachstuch nutzen,
- ordnungsgemäße Mülltrennung,
- Getränke in Glasflaschen,
- Verzicht auf Plastikstrohhalme,
- einen eigenen Kaffeebecher,
- Essen im eigenen Behälter,
- Zahnbürsten aus Bambus,
- Verzicht auf Polyesterkleidung,
- weniger Kosmetika und Haushaltschemikalien sowie Stückseife und Shampoo.
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