Erntedankfest

Einführung – ein bißchen Theorie für den Lehrer

Das Wort "Ertrag" beschreibt, was direkt aus einer Kultur gewonnen wird. Das kann Getreide, Gemüse oder Obst sein. Beim Erntedankfest geht es darum, die Fülle der Gaben der Natur, die wir erhalten haben, zu genießen. Es geht darum, Dankbarkeit für sie zu zeigen. In Europa wird es meist mit dem Christentum in Verbindung gebracht. Das Fest wird begleitet von: Schmücken des Raums mit Pflanzenkompositionen, Flechten von Kränzen (die den ewigen Kreislauf der Natur symbolisieren), Festen, Musik und farbenfrohen Umzügen. Der Erntedank war auch schon vor Christi Geburt in vielen Kulturen und Religionen der Welt präsent, z. B. war das jüdische Schawuot-Fest ursprünglich mit dem Ende der Gerstenernte und dem Beginn der Weizenernte verbunden. Heutzutage feiern verschiedene menschliche Gemeinschaften das Erntedankfest - ebenfalls meist kurz nach dem Ende der Ernte. Da das Ende der Feldarbeit in verschiedenen Breitengraden zu unterschiedlichen Zeiten liegt, gibt es kein einheitliches Datum für das Erntedankfest. In Polen ist es mit den volkstümlichen Erntedankfesten am Ende des Sommers verbunden; in Deutschland fällt das Erntedankfest nach dem Brauch der evangelischen Kirchen auf den ersten Sonntag nach dem 29. September, kann aber auch am ersten Herbsttag, d. h. am 23. September, gefeiert werden. In Japan ist Niiname-sai, der frühere Tag der Verkostung des neuen Reises am 23. November, zu einem Feiertag geworden, der die Bedeutung der Arbeit hervorhebt und ein gesetzlicher Feiertag ist. In einigen Ländern hat das Erntedankfest den Charakter einer allgemeinen Freude über Erfolg und Wohlstand angenommen, so z.B. in den Vereinigten Staaten, wo der Thanksgiving Day oder Erntedankfest auf den vierten Donnerstag im November fällt.

Die Wertschätzung des Reichtums der Natur, der Fruchtbarkeit, ist zweifellos seit Jahrtausenden ein wichtiges Identifikationselement der Zivilisation. Die wachsende Nachfrage nach Nahrungsmitteln und die Lockerung der Bindungen zur Natur haben jedoch dazu geführt, dass der Mensch immer weniger Geduld mit dem natürlichen Wachstum der Kulturpflanzen hat. Ihr Wachstum wird auf vielfältige Weise unterstützt, z. B. durch Gewächshäuser, Bewässerung, Unkrautjäten, Ausgraben, Düngen und Schutzspritzen. Die Landwirtschaft wird durch verschiedene Geräte verbessert, die den Ernteprozess überwachen und erleichtern. Als Ergebnis wissenschaftlicher Forschung werden neue Erntemethoden entwickelt. Die Hydroponik, die Kultivierung von Pflanzen in Wasser, wird immer häufiger eingesetzt. Für die Hydrokultur wird keine Erde benötigt, sondern eine Lösung mit Pflanzennährstoffen, Wasser und Töpfen - für den Anbau in großem Maßstab oft ein Gewächshaus. Der Trend zur Ernährung auf pflanzlicher Basis wird immer deutlicher. Es entstehen neue Ideen, z. B. werden Experimente mit der Kombination von pflanzlichen Inhaltsstoffen und solchen aus Zellkulturen gemacht. Das Ergebnis sind hybride Produkte: solche, die kein Fleisch enthalten, aber wie Fleisch schmecken. Andere wiederum ziehen es vor, den Rhythmus der Natur nicht zu verändern und entscheiden sich beispielsweise für die Permakultur, d. h. die Nutzung von in der Natur vorkommenden Prozessen und den fast vollständigen Verzicht auf menschliche Aktivitäten im Beet oder auf dem Feld.

Die Entwicklung der Landwirtschaft in Richtung - mit möglichst wenig Aufwand und geringen Kosten möglichst viel zu gewinnen - führt leider oft zur Verarmung unseres Planeten an wertvollen Lebensräumen.

 

"Wenn alles auf der Welt eine Ware ist, macht uns das arm. Wenn hingegen alles ein zirkulierendes Geschenk ist, werden wir reich."

- Das Lied der Erde. Indigene Weisheit, wissenschaftliche Erkenntnisse und Lehren aus der Natur. -

Robin Wall Kimmerer

 

Doch nicht jeder versteht das, und so entstehen immer mehr Plantagen, wie z. B. Ölpalmen, die zwar profitable Ernten einbringen, aber die natürlichen Ökosysteme bedrohen.

Wie können wir uns an der Freude über die Ernte – die Erträge unserer Erde - beteiligen?

  • Zuallererst sollten wir Lebensmittel respektieren

Die meisten Lebensmittel werden in Ländern verschwendet, in denen die Menschen im Überfluss leben. Dort werden die landwirtschaftlichen Erzeugnisse am häufigsten von den Verbrauchern weggeworfen. In den ärmeren Ländern werden Lebensmittel vor allem beim Anbau und Transport verschwendet, was auf schlechte technische Lösungen und mangelndes Wissen zurückzuführen ist.

Lassen Sie uns dafür sorgen, dass es niemandem an Lebensmitteln mangelt, lassen Sie uns teilen, was wir haben.

Wir können uns an Lebensmittelsammlungen in Supermärkten beteiligen, die von Lebensmittelbanken oder anderen Hilfsorganisationen organisiert werden. Finden wir heraus, ob es in der Nähe unseres Wohnorts einen Gemeinschaftskühlschrank gibt und füllen wir ihn auf, so gut wir können.

  • wir können unsere eigenen Pflanzen anbauen
  • oder uns einem Gemeinschaftsgarten anschließen
  • wir ermutigen Sie auch, mehr über regionale Traditionen und Erntegeschichten / Erzählungen zu erfahren.

 

Weitere Informationen finden Sie auch hier:

https://klexikon.zum.de/wiki/Erntedankfest

https://www.greenpeace.de/biodiversitaet/landwirtschaft/anbau/10-tipps-nachhaltiges-essen

https://www.regenwald-schuetzen.org/verbrauchertipps/regenwald-im-supermarkt

https://www.wwf.de/aktiv-werden/tipps-fuer-den-alltag/tipps-fuer-ernaehrung-und-einkauf

https://www.zugutfuerdietonne.de/blog/schon-gewusst/uebrige-lebensmittel-spenden-tauschen-oder-verschenken

https://www.tafel.de/spenden/lebensmittel-spenden

 

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