
Europäischer Tag der Nationalparks
EINFÜHRUNG - EIN BISSCHEN THEORIE FÜR DIE LEHRKRAFT
Ein Nationalpark ist ein Gebiet, das in einem natürlichen oder naturnahen Zustand erhalten ist und unter gesetzlichemSchutz steht. Derzeit gibt es etwa 3.000 Nationalparks auf der ganzen Welt. Der erste Nationalpark, der Yellowstone National Park, wurde 1872 in den Vereinigten Staaten gegründet. Die ersten Nationalparks in Europa wurden Anfang des 20. Jahrhunderts in Schweden eingerichtet. Heute gibt es in Europa mehrere hundert Nationalparks, die meisten davon in Norwegen (47) und Finnland (40). Derzeit gibt es in Deutschland 16 Nationalparke mit einer Gesamtfläche von 1.050.442 ha. Hier soll sich die Natur auf großer Fläche ungestört entwickeln können.
Nach § 26 des BundesNaturSchutzGesetz (BNatSchG) heißt es:
(1) Nationalparke sind rechtsverbindlich festgesetzte einheitlich zu schützende Gebiete, die
- großräumig, weitgehend unzerschnitten und von besonderer Eigenart sind,
- in einem überwiegenden Teil ihres Gebiets die Voraussetzungen eines Naturschutzgebiets erfüllen und
- sich in einem überwiegenden Teil ihres Gebiets in einem vom Menschen nicht oder wenig beeinflussten Zustand befinden oder geeignet sind, sich in einen Zustand zu entwickeln oder in einen Zustand entwickelt zu werden, der einen möglichst ungestörten Ablauf der Naturvorgänge in ihrer natürlichen Dynamik gewährleistet.
(2) Nationalparke haben zum Ziel, in einem überwiegenden Teil ihres Gebiets den möglichst ungestörten Ablauf der Naturvorgänge in ihrer natürlichen Dynamik zu gewährleisten. Soweit es der Schutzzweck erlaubt, sollen Nationalparke auch der wissenschaftlichen Umweltbeobachtung, der naturkundlichen Bildung und dem Naturerlebnis der Bevölkerung dienen.
(3) Nationalparke sind unter Berücksichtigung ihres besonderen Schutzzwecks sowie der durch die Großräumigkeit und Besiedlung gebotenen Ausnahmen wie Naturschutzgebiete zu schützen. § 23 Absatz 3 und 4 gilt in Nationalparken entsprechend.
(4) Nationale Naturmonumente sind rechtsverbindlich festgesetzte Gebiete, die
- aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, kulturhistorischen oder landeskundlichen Gründen und
- wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit, von herausragender Bedeutung sind. Nationale Naturmonumente sind wie Naturschutzgebiete zu schützen.
Ein Nationalpark umfasst also ein Gebiet, das sich durch besondere natürliche, wissenschaftliche, soziale, kulturelle und erzieherische Werte auszeichnet. Ein Nationalpark wird eingerichtet, um die biologische Vielfalt, die Ressourcen, die Formationen und die Bestandteile der lebeten und unbelebten Natur und die landschaftlichen Werte zu erhalten, um den ordnungsgemäßen Zustand der Ressourcen und der Bestandteile der Natur wiederherzustellen und um deformierte natürliche Lebensräume, wiederherzustellen.
Für diejenigen, die nicht direkt mit Naturschutz etwas zu tun haben, ist das einfachste Gut, das man aus der Existenz von Nationalparks ziehen kann - ihre touristische Attraktivität. Wenn man bedenkt, dass ein Nationalpark verschiedene Arten von Gebieten und deren Bewohner schützen kann, unter anderem :
- Wüsten, z.B. der Gobi-Gurvansaikhan-Nationalpark in der Mongolei,
- felsige Berge, z.B. Torres del Paine Nationalpark in Argentinien,
- Wasserfälle, z.B. der Iguazu-Nationalpark in Brasilien,
- Torfmoore und Überschwemmungsgebiete, z.B. der Sooma-Nationalpark in Estland,
- Riffe, z.B. das Great Barrier Reef,
- ein Gebiet mit harmonisch in die Natur integrierten Dörfern, z.B. der Nationalpark Cinque Terre,
Jeder wird etwas finden, das ihn begeistert!!
Aber: Beim Betreten eines Nationalparkes gelten (strenge) Regeln! Gäbe es diese nicht, könnte die Anziehungskraft von Schutzgebieten leicht zu einer Bedrohung für sie werden. Bei einem Ausflug in einen Nationalpark ist es wichtig, dass Sie sich mit den Regeln und Vorschriften vertraut machen. In den meisten Nationalparks ist es verboten: Abfälle zu hinterlassen, die ausgewiesenen Wege zu verlassen, Pflanzen zu beschädigen, Pflanzen zu sammeln, einschließlich Unterholz und Pilze, wilde Tiere zu fangen oder zu erschrecken, Lärm zu machen, zu zelten und Feuer zu machen. Manchmal ist es auch nicht erlaubt, Haustiere wie Hunde in den Nationalpark mitzunehmen.
Neben der Einhaltung der geltenden Vorschriften ist es auch wichtig, den Betrieb der Nationalparks durch den Kauf einer Eintrittskarte zu unterstützen. Dies kann an speziell dafür vorgesehenen Stellen oder über Smartphone-Apps geschehen. Einige Parks laden Sie auch dazu ein, sich an ihrer Arbeit zu beteiligen, indem Sie an einem Freiwilligendienst teilnehmen. Freiwillige helfen in der Regel bei der Instandhaltung von Wanderwegen, der Reinigung, der Verkehrsüberwachung, dem Betrieb von Informations- und Bildungsstellen oder bei der Vervollständigung von Datenbanken oder in der Bibliothek.
Abschließend ist daher zu betonen, dass Nationalparks neben ihren naturschutzfachlichen, wissenschaftlichen, kulturellen und pädagogischen Zwecken auch aus sozialen und wirtschaftlichen Gründen wichtig sind. Sie bewirken eine infrastrukturelle Entwicklung in ihrer Umgebung und tragen zur Schaffung neuer Arbeitsplätze bei.
Weitere Informationen:
https://wildnisindeutschland.de/gebiete
https://www.bfn.de/nationalparke
https://nationale-naturlandschaften.de/wissensbeitraege/nationalparks-in-deutschland
Information
Aufgaben
Ziele für eine Nachhaltige Entwicklung